300 Jahre Weltfreimaurerei – Mythos und Wirklichkeit
300 Jahre Weltfreimaurerei – Mythos und Wirklichkeit
Öffentlicher Vortrags- und Diskussionsabend am Montag, dem 30. Januar 2017, im Kölner Logenhaus, Hardefuststr. 9, Beginn 19:30 Uhr.
Referent: Prof. Dr. Hans-Hermann Höhmann, Köln, Redner der Großloge der „Alten, Freien und Angenommenen Maurer“ von Deutschland
Freimaurerei, der alte Bruderbund weltoffener Humanität, kann mittlerweile auf eine wechselvolle Geschichte von dreihundert Jahren zurückblicken. Seit der Gründung der ersten Großloge in London im Jahre 1717 war er wesentlich von den Traditionen des Humanismus und der Aufklärung geprägt. Rasch breitete er sich über England hinaus aus. Viele bedeutende Zeitgenossen gehörten ihm an, und mancher Anstoß zu politischen und gesellschaftlichen Reformen ist vielerorts in der Welt von ihm ausgegangen. Bis heute ist die Freimaurerei durch drei Grundzeuge gekennzeichnet: Sie will Menschen in Freundschaft miteinander verbinden, sie beabsichtigt ein Bewusstsein für moralisches Handeln in ihnen wecken und sie versucht, ihnen durch die Praxis alter Rituale einen Raum für Nachdenklichkeit und spirituelles Erleben anzubieten.
Doch bald schon nach der Entstehung der modernen Freimaurerei im frühren 18. Jahrhundert stieß der „Weltbund der Brüderlichkeit“ auf Verdächtigungen, Ablehnungen und Verbote. Die Geschlossenheit der Logen irritierte die Gegner der Freimaurerei ebenso wie ihre standesübergreifende soziale Offenheit, ihr freies Gedankengut und ihre undogmatische Religiosität. So kam es zu Verurteilungen durch die katholische Kirche, zu Verboten durch absolutistische Staaten und später durch die modernen Diktaturen faschistischen oder bolschewistischen Typs, zu negativen Vorstellungen im Volksaberglauben sowie zur Formulierung von Verschwörungstheorien, in denen der Freimaurerei – oft im Bunde mit Juden, Kommunisten und Jesuiten – die Schuld an nationalen Katastrophen (etwa der Nie-derlage Deutschlands im I. Weltkrieg), internationalen Krisen und politischen Skandalen zugeschoben wurde. Diese Verschwörungsvorstellungen erleben gegenwärtig durch phantastische Erfindungen – etwa in den Romanen Dan Browns und journalistischen „Enthüllungen“ – eine neue Konjunktur.
So sind bis heute bedauerlicherweise Ignoranz, Vorurteile und mannigfaltige Mythen auf der Tagesordnung geblieben, wenn es um die Frage geht: Was ist Freimaurerei nun eigentlich, was ist ihre Geschichte und was – andererseits – ist sie nicht? Der Abend im Logenhaus soll aufklären. Er soll Informationen vermitteln und Tatsachen über die Freimaurerei von Mythen, Missverständnissen und Verfälschungen trennen. Der Referent, Sozialwissenschaftler und führender deutscher Freimaurerforscher, lädt im Anschluss an seine Ausführungen zu Stellungnahmen und Fragen ein.